Wirecard versucht mit aller Macht, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Doch die Methode folgt dem altbekannten und mittlerweile abgenutzten Schema. Entscheidendes ist erst von der nächsten Woche zu erwarten.
Die Geschäfte bei Wirecard laufen gut - zumindest nach den offiziellen Zahlen. Das Unternehmen hat gestern wegen gut anlaufender Geschäfte in den Märkten, in denen zuletzt zugekauft wurde, die EBITDA-Erwartung für das Gesamtjahr von 280 bis 300 Mio. Euro auf 290 bis 310 Mio. Euro angehoben.
In weniger turbulenten Zeiten wäre das dem Management wohl keine Meldung wert gewesen, aber im Moment werden vertrauendsbildende Maßnahmen dringend gebraucht. Denn für den Firmenchef steht auch wegen seines eigenen Engagements in zweistelliger Millionenhöhe, vermutlich zumindest teilweise auf Pump, sehr viel auf dem Spiel.
Doch letztlich wird Wirecard mit Fortschritten ausschließlich bei den Kernkennziffern nicht mehr überzeugen können. Denn der Blick ist längst auf das Zahlenwerk dahinter gerichtet, und damit auf die Validität der Bilanz.
Deswegen wird es nächste Woche ungleich spannender, wenn das Unternehmen am 7. April seine Bilanz für 2015 präsentiert. Eventuell können dabei einige Unklarheiten aus der Welt geschafft werden. Wir gehen davon aus, dass die bullishen Analysten angesichts der viel diskutierten Risiken kritischer an das Zahlenwerk herangehen werden.
Schafft es Wirecard, zumindest einige Zweifler zu überzeugen, könnte die gestartete Erholung der Aktie deutlich an Fahrt gewinnen. Auf dieses Szenario würden wir derzeit weiter setzen. Für Longpositionen sollte der Stop-Loss nachgezogen werden, aktuell auf 31 Euro.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Aktie von Wirecard von der Bilanzpräsentation in der nächsten Woche profitieren wird, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem aktuellen Hebel von 2,7 nutzen. Die Barriere liegt bei 23,55 Euro.
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